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So wird Corona unser Reiseverhalten in Zukunft verändern

Corona hat nicht nur den Alltag – wie wir ihn bisher kannten – verändern, sondern auch unser Reiseverhalten. Auch wenn wir uns jede Woche im Schneckentempo ein Stück mehr der früheren Normalität annähern, so wird es doch noch lange dauern, bis alles wieder normal scheint. Ganz besonders gilt das für soziale Aktivitäten und Reisen. Doch nicht nur, dass Großveranstaltungen und Menschenmassen wohl noch lange der Vergangenheit angehören. Auch unser Reiseverhalten wird sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen. Und damit meine ich in diesem Beitrag nicht die geltenden Abstandsregeln oder Hygienemaßnahmen.

Positive Auswirkungen auf unser Reiseverhalten

Ich bin der Frage nachgegangen, wie Corona generell und langfristig unsere Art des Reisens und der Urlaubsplanung beeinflussen wird. Und weil wir schon genug schlechte Nachrichten hören, möchte ich heute vor allem die positive Seite beleuchten und wie die Corona-Krise uns dabei hilft, vielleicht ein wenig bewusster mit unserem Wunsch nach Urlaub umzugehen.

Urlaubsziel bewusster wählen

Wir alle haben einen Tapetenwechsel nötig, aber nicht um jeden Preis. Wir werden unsere Zeit und unser Geld bewusster einsetzen und die Art von Urlaub sowie unser Urlaubsziel viel bewusster wählen. Wir haben gelernt, wie wichtig die kleinen vormals oft unbedeutenden Dinge wirklich sind und möchten die Zeit genießen, ob mit Familie, als Paar, im Yoga-Retreat, auf dem Bauernhof, beim Wandern oder am Strand. Es geht weniger darum im Urlaub zu sein, als mehr darum diesen gemeinsam zu genießen.

Die Alternativen zu großen Buchungsplattformen

Ich bin kein Gegner von großen Buchungsplattformen, sie alle haben unsere Leben als Urlauber deutlich einfacher gemacht und präsentieren uns die Qual der Wahl an Unterkünften. Auch für Hotels und Gastgeber schienen sie das direkte Portal zum Kunden zu sein. Genau wie der größte Online-Shop (mit A….). Dennoch stelle ich mir immer öfter die Frage: Zu welchem Preis? Damit ein paar wenige immer reicher werden und wir immer abhängiger von dieser einen Plattform sind, während der eigentliche Hersteller oder Anbieter daran kaum etwas verdient?

Ich versuche bewusst, wenn schon online, dann bei kleineren Onlineshops einzukaufen und auch beim Thema Urlaub funktioniert das, ohne dass du als nächstes wieder ins klassische Reisebüro gehen musst (wobei du das natürlich auch von Herzen gern unterstützen darfst). Ich bin dann eher der Typ „Direktbucherin“. Und es gibt jede Menge kleine, regionale oder themenbezogene Plattformen, über die man direkt bei Hotels und Gastgebern buchen kann. Am Ende schaffst du damit mehr Wert für den Gastgeber und erhältst langfristig auch mehr Wert, weil du eine größere Auswahl hast und der Gastgeber das Geld, dass er an Provisionen einspart direkt in die Ausstattung bzw. den Service investieren kann.

Denn was vielen nicht bewusst ist, bei Portalen wie Booking usw. werden teilweise bis zu 20% Provision für die Hotels fällig und dann erscheinen sie noch immer auf den hinteren Rängen, wenn sie keine Werbebudgets buchen. Ich aber möchte eine ehrliche Auswahl und nicht den mit dem größten Werbebudget bzw. Margen für den Plattformbetreiber wählen, damit sich dort jemand eine goldene Nase verdient. Denn am Ende ist das nur ein Vermittler, wohingegen die Hotels und Gastgeber den wirklichen Wert bieten. Warum also über Umwege buchen, wenn es auch direkt geht?

Deutschland als Urlaubsland boomt

Nun gut, die Überschrift dürfte nun keine Überraschung sein. Denn wenn wir zuerst nur im eigenen Land sicher verreisen können, ist das wohl ziemlich logisch, oder? Aber auch wenn wir gegen Spätsommer wieder ins europäische Ausland oder vielleicht sogar noch weiter in die Ferne können, wird Deutschland 2020 und auch 2021 das Topreiseziel für die meisten Deutschen bleiben.

Zu groß ist die Verunsicherung, zu unterschiedlich sind die länderspezifischen Einreisebestimmungen und Corona-Schutzmaßnahmen und zu ungewiss ist, ob eine geplante Fernreise wirklich ihr Geld wert sein wird, wenn vieles noch immer großen Beschränkungen unterliegt.

Und zugegeben, waren wir alle nicht in den letzten Jahren immer international unterwegs, wussten auf der Landkarte eher Bali als das Erzgebirge zu lokalisieren ? Wie traurig! Und ich schließe mich dabei gar nicht aus. Als wir vor knapp 2 Jahren zum ersten Mal im Chiemgau waren, dachte ich vor der Anreise noch das liegt beim Allgäu. Peinlich, aber so war es (und dabei zählte ich in Erdkunde eigentlich zu den guten Schülern und hatte Spaß an dem Fach).

Deutschland hat unglaublich viele schöne Orte und so vielfältige Regionen, dass einem eigentlich gar nicht langweilig werden kann. Und ich wage zu behaupten, dass wir uns dessen zwar bewusst sind, aber immer denken, das hat noch Zeit, jetzt will ich erst mal die Welt sehen. Oder dass uns das Reisen so billig gemacht wurde, dass man günstiger 3 Wochen in Asien in einem Luxusurlaub schwelgen konnte, als sich eine Woche in Deutschland aufzuhalten 😉

Was auch immer die Gründe sind, sie werden in den kommenden anderthalb Jahren nichts daran ändern, dass wir unsere Heimat mit neuen Augen sehen und entdecken werden.

Ansprüche an Hotels & Unterkünfte steigen

Deutschland war noch nie ein günstiges Reiseziel, allerdings haben es dabei viele Hotels und Gastgeber versäumt, mit den Ansprüchen ihrer Gäste zu wachsen. Aber die Urlauber sind heute viel wählerischer und erwarten im Hotel oder in einer Unterkunft einen modernen und dennoch heimeligen Wohlfühlcharakter. Wir sind auf der Suche nach einer Art „Home away from home“ und wollen auf Komfort nicht mehr verzichten.

Mit den Ansprüchen an die Unterkünfte allgemein steigen aber auch die Ansprüche an deren Digitalisierungsgrad. Das war auch ohne Coronakrise der Fall, jetzt wird es aber noch offensichtlicher. Denn wenn ich als Urlauber und potenzieller Gast keine 1A-Webseite, ansprechende Bilder und einfache Buchungsmöglichkeiten vorfinde, dann zieht es mich schnell weiter. Unsere Zeit ist sehr kurzlebig und es gilt der Spruch:

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

Und für den zweiten Eindruck fehlt den meisten die Zeit und sie ziehen weiter…

Regionale Wertschöpfung

Nicht nur Zuhause legen Menschen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Das gilt auch im Urlaub. Ein Betrieb, der mit Regionalität punkten kann, gewinnt die Urlauberherzen einfacher, als jemand mit Massenware aus Fernost. Das schöne an dem Thema ist, jeder Gastgeber kann seinen Fokus für regionale Wertschöpfung und die Tiefe selbst wählen. Wurden die Schreinerarbeiten von einer lokalen Firma gefertigt, stammen die Sofakissen vielleicht aus einer Näherei um die Ecke, die Marmelade vom Bauernhof nebenan, das Personal aus der Umgebung usw? All diese Geschichten machen einen Unterschied und interessieren mich als Gast genauso sehr wie die Themen Nachhaltigkeit allgemein.

Und die Coronakrise hat uns deutlich vor Augen geführt, dass wir regionale Erzeugnisse zu schätzen lernen sollten.

Einfach machen – statt auf die lange Bank schieben

Wer kennt es nicht, man plant eine Reise oder andere Dinge im Leben und dann gibt es doch nie den richtigen Moment. Irgendetwas kommt immer dazwischen und aus Plänen werden Wunschlisten. Do it now – mach es jetzt, sollte ein Learning aus dieser Krise sein. Denn du weißt nie, was passieren wird, ob du morgen noch Reisen kannst, ob du im Krankenhaus liegst, oder ob ein Virus unerwartet die Welt lahm legt. Deshalb sage ich: Einfach machen!

Auch uns wurde immer gesagt „Mit Kindern hat das Reisen erst mal ein Ende“ Oder „Ach mit den Kindern könnt ihr noch nach Bali, wenn sie größer sind (um nicht zu sagen, wenn sie aus dem Haus sind), dass muss doch nun wirklich nicht sein“. Und weißt du was? Ich bin so froh und dankbar, dass wir es trotzdem einfach gemacht haben. Denn Kinder sind NIEMALS ein Grund nicht zu reisen, egal wie fern. Und deshalb lass dich nicht entmutigen, sondern mache was du für dich und deine Familie richtig hältst. Do it now – denn diese Erinnerungen und Erlebnisse kann dir keiner mehr nehmen.

Links zu Buchungsportalen

Reisezwerge On Air – Der Reisepodcast

Wenn dir zum Lesen gerade die Zeit fehlt, dann höre doch mal in meinen Podcast „REISEZWERGE On.AIR“ in die Folge #05 rein, da habe ich diesen Beitrag zusammengefasst.

Folge #05 – Wie Corona unser Reiseverhalten verändern wird

  • Min 1 – Urlaubsziele werden wir bewusster wählen
  • Min 2 – Achtsamer Buchen statt große Reisebuchungsportale
  • Min 3 – Unterstütze die Locals – Direkte Urlaubsbuchung
  • Min 5 – Deutschland als Reiseziel boomt
  • Min 7 – Ansprüche an Hotels & Unterkünfte steigen
  • Min 11 – Regionale Wertschöpfung statt Massenware aus Fernost
  • Min 13 – Kreuzfahrten werden lange unter der Krise leiden
  • Min 17 – Do it now (Einfach machen, statt auf die lange Bank schieben)
  • Min 19 – Wir werden kurzfristiger planen
  • Min 20 – Ich freue mich auf dein Feedback

Reisezwerge On Air – Urlaub mit Baby und Kleinkind

In meinem neuen Familien-Reisepodcast „Reisezwerge On Air“ stelle ich dir traumhafte Urlaubsziele für die ganze Familie vor, teile meine Tipps rund um die Themen Fliegen mit Baby, Reisen mit Kleinkind und familienfreundliche (und schicke) Unterkünfte. Entdecke mit uns die schönsten Orte nah und fern.

In den ersten Folgen nehme ich dich mit nach Dubai. Danach geht’s auf Entdeckungsreise durch Deutschland. So viele schöne Urlaubsregionen innerhalb Deutschlands laden zum Entdecken ein und ich zeige dir, wo es mit Kindern am schönsten ist.

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